SAP-Sprachpakete – die Lösung aller SAP-Übersetzungsprobleme?

Mit SAP-Sprachpaketen können Sie Ihr SAP-System in nur wenigen Schritten in jede der 40 SAP-Sprachen übersetzen. Aber wussten Sie schon, dass das nicht bei allen Texten funktioniert? Wir sagen Ihnen warum.

Angenommen, Ihre Entwicklerteams haben ein Z-Programm erstellt, das den folgenden Bildschirm enthält, den Sie auch auf Französisch benötigen:

Der Import eines französischen Sprachpakets hilft Ihnen hier nicht weiter, da SAP keine Übersetzungen für Ihre Eigenentwicklungen liefert. Was würde in einem solchen Fall geschehen? Nach dem Import wird der Bildschirm in der Sekundärprache, in diesem Fall in Deutsch, angezeigt:

Das ist für Ihre französischen Anwender nicht sehr hilfreich.

Eigenentwickelte Programme haben grundsätzlich eine eigene Benutzeroberfläche mit neuen Texten, für die SAP keine Übersetzungen anbietet. Das gleiche gilt für neue Texte, die während des Customizings erstellt werden. So existieren nicht nur alle Textelemente, Screen-Painter-Texte, Datenelement-Bezeichner, Fehlermeldungen usw. in Ihrem Kundennamensraum ausschließlich in der Originalsprache, sondern auch die von Ihnen erstellten Customizing-Texte.

Muss ich dann alle SAP-Texte übersetzen lassen?

Die gute Nachricht ist, dass sich das Thema Übersetzung im Bereich SAP-Standard in den meisten Fällen mit den Sprachpakete der SAP lösen lässt. Der folgende Bildschirm beispielsweise stammt aus dem SAP-Standard:

Wenn Sie diesen Bildschirm für Ihre Nutzer in Frankreich oder Kanada ins Französische übersetzen müssen, können Sie einfach das entsprechende Sprachpaket importieren …

… und der Bildschirm ist sofort in französischer Sprache verfügbar:

Es gibt jedoch eine Grauzone zwischen beiden Szenarien, die Ihnen vielleicht nicht bekannt ist.

Die Grauzone bei SAP-Sprachpaketen

Nicht alle Produkte werden vollständig in alle Sprachen übersetzt. Das gilt selbst für die größten SAP-Produkte wie SAP® ERP oder SAP S/4 HANA®. Englisch ist die einzige Sprache, in der wirklich alle Texte verfügbar sind. Als Faustregel gilt: Je weniger Nutzer es für eine Sprache insgesamt gibt, desto größer sind die Übersetzungslücken in der jeweiligen Sprachversion.

Genaue Informationen zum Übersetzungsgrad der verschiedenen Sprachen finden Sie in der Product Availability Matrix https://support.sap.com/en/release-upgrade-maintenance.html#section_1969201630.

Also, was muss ich eigentlich übersetzen?

Sie fragen sich zu Recht: „Es gibt Tausende von benutzerdefinierten Objekten in meinem System. Wo soll ich anfangen? Und vor allem: Wie viel wird mich das kosten?“

Hier benötigt man ein sogenanntes Scoping bzw. eine Umfangsermittlung. Wenn Sie den Umfang für ein Übersetzungsprojekt festlegen möchten, ergeben sich mehrere Fragen. Zum Beispiel:

  1. Welche Texte in meinem SAP-System müssen übersetzt werden?
  2. In welche Sprachen muss ich diese Texte übersetzen?

Sie ermitteln also zunächst alle Texte in Ihrem SAP-System, die eventuell übersetzt werden müssen. Dann schränken Sie den Umfang so ein, dass nur noch die Texte übrig bleiben, die Sie wirklich benötigen. Wahrscheinlich werden nicht alle Ihre Programme und Transaktionen in allen Unternehmenssprachen genutzt, und einige Unternehmensstandorte benötigen möglicherweise nur bestimmte Arten von Texten, zum Beispiel Formulare. An anderen Standorten kann möglicherweise vollständig auf eine Übersetzung verzichtet werden.

Die Bereitstellung von SAP in anderen Sprachen muss kein Projekt von der Größe des Mount Everest sein. Mit der richtigen Planung (Scoping) erhalten Sie ein gut definiertes Übersetzungsprojekt mit voller Kostentransparenz und eine lückenlos und korrekt übersetzte Benutzeroberfläche. Genau das ist unsere Spezialität, und wir zeigen Ihnen gerne genauer, wie das geht. Wenden Sie sich an uns unter info@textform.com.